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Ein weiteres Gartenprojekt gärt seit 2020 in mir und nach etlichen Anläufen ist es nun soweit: Eine Dachbegrünung kommt auf Carport, Garage und zwei Holzunterstände! Damit soll eine rechnerische Entsiegelung der Flächen um den Faktor 0,5 möglich sein. Auf geht es!
Mit der Auswahl des Anbieters ging es los. Entschieden habe ich mich für die Firma GreenDepot, die damals noch die GreenBox - Holzkisten mit Pflanzen zum direkten Aufbau auf dem Dach - im Angebot hatten. Nun kommen Wurzelschutzfolien mit einer Alu-Begrenzung nebst Vegetationsmatten aus Kautschuk und einer Gesteinsschicht aufs Dach.
Los ging es mit dem kleineren der beiden Holzunterstände (6,80m x 1,20m), der schon seit einigen Jahren existiert. Auf dem Trapezblech musste zunächst saubergemacht werden. Im Anschluss sollten die Aluschienen in L-Form mit einem Spezialkleber aufgebracht werden. Zur Vereinfachung wollte ich nur eine Tiefe von genau einem Meter haben, da ich dann weder Matte noch Aluschiene zurechtschneiden musste. Allerdings habe ich hier schon die ersten Auswüchse bekommen, weil der Kleber in Würsten und nicht in Kartuschen geliefert wird und ich nach kurzer Zeit trotz Einweghandschuhen schon aussah, wie ein Schweinchen… Das Zeug erinnert stark an Konrads Spezialkleber mit der Fähigkeit, sich hartnäckig überall anzuhaften…
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Außerdem war es mit meinen alten Knien schon recht mühsam, im Rückwärtsgang auf der abschüssigen Seite des Daches zu balancieren und mit dem Kleber zu arbeiten, ohne nicht alles zu versauen… Mit dem Tipp, eine Richtschnur zu spannen, ist das Ganze aber einigermaßen gerade geworden und lediglich die Rolle mit dem Faden rollte gleich zu Beginn der Arbeiten unerreichbar vom Dach herunter und konnte nicht mehr geborgen werden. Totalverlust!
Nun ist die Umrandung fertig und der Kleber konnte - nach Empfehlung - bereits einen Tag aushärten. Als nächstes kommt nun die finale Dachreinigung und das Auflegen der Vegetationsmatten. Eine Matte, immer genau ein Quadratmeter, davon muss zurechtgeschnitten werden, weil ich doch von Trapezerhebung zu Erhebung geplant habe und daher nicht ganz 6,50 Meter von den gemessenen 6,80 Meter verbaut habe.
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Die Matten lassen sich leicht verlegen und hakeln nur ein wenig an den Aluprofilen. Schneiden lassen sie sich locker mit einem Teppichmesser, so dass die ca. 40cm kein Problem waren. Der farbliche Unterschied ergibt sich aus der schnelle "Verwitterung" der Matten. Die gelbliche Matte lag ein paar Tage offen in Sonne, Wind und Regen und die helleren Matten stammen frisch aus dem Lieferpaket.
Nun sollte es schnell weitergehen, also pro Matte (1 Quadratmeter) 2 Säcke á 20 Liter Granulat herangeschafft und dann die 13 Säcke auf dem Dach verteilt. Mit einem Schnitt aufgetrennt und dann gesehen, dass die Zwischenräume sich zwischen den Matten aufgrund des Gewichts in den Trapezen aufgehen. Das ist schlecht, weil das Granulat dort hineinfällt und für die Pflanzschicht verloren scheint.
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Meine Lösung: Ältere Brettchen oder Rinde vom Kaminholz auf den Spalt legen und dann mit Granulat zuschütten. Dadurch wird ein Verrieseln des Granulats verhindert und die Holzteile werden mit der Zeit verrotten. Auffallen tut es nicht.
Bei genauer Betrachtung kann man eine kleine "Locke" auf der Fläche erkennen, die von einem Stück Birkenrinde herrührt. Der Rest wird mit einem Brett und Händen in alle Ecken verteilt und schließt plan mit der Höhe der Alu-Profile ab.
Voilá - der erste Abschnitt ist fertig für die Bepflanzung!!!
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Auf zum zweiten Abschnitt im Garten: Der größere Holzunterstand mit fast 13 Metern Länge.
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Nach dem Verkleben der Alulochschienen, musste ich erst den Dreck entfernen. Danach hatte ich mir überlegt, die "Täler" aus dem Trapezdach mit einer verklebten Folie zu reduzieren. Ein einfaches Flies sollte hierfür reichen. Sämtliche Kleberreste aus dem Keller kamen zum Einsatz.
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Dann kamen wieder die Matten, die ich nur einmal geringfügig zurechtschneiden musste. Der Rest vom anderen Dachabschnitt passte schon fast perfekt. Einen Streifen von ca. 10cm nutzte ich dann, um einen kleinen Spalt zu füllen der aufgrund der leicht ungeraden Ausrichtung der Trapezbleche entstanden war.
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Zum Abschluss kam dann die Granulatmischung. 25 Säcke á 20 Liter auf die Schulter und auf die alte Klappleiter und dann schön gleichmäßig verteilen.
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Nach einer gewissen Routine machte ich mich an das Carport und die Garage ran. Bei 30 Grad im Schatten war besonders die schwarze Folie eine besondere Herausforderung - für einen Einzelkämpfer!
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Nach der Profilleiste vor der Rinne - der schwarze Kleber machte wieder eine riesige Freude - musste ich an den Rändern Holzleisten befestigen, um ein Abrutschen der Auflage zu verhindern. Danach war die Folie dran, die ich zunächst tackern wollte. Teilweise war aber der Abstand von Dachziegel zu Wellblech zu gering, so dass ich die Folie nur auslegte.
Das Gewicht der Matten und des Granulats sollten den Rest besorgen…
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Dann kamen die Matten und Sack um Sack des Granulats.
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Zum Abschluss alles schön verteilen und dann wartet ja noch das Garagendach mit einer Ecke drin!!!
Am 03. September 2024 kommen die Pflanzen. Es kann losgehen!